Mittwoch, 7. Juni 2017

Weiter gehts!

Nach der extrem intensiven Sondenjagd vom Vortag schlief ich erst einmal den Schlaf des Gerechten. Am Morgen guckte ich auf die Bremer Seite. Und was war passiert? Die Bergener Morgensonde L1623296 in Wedel aufgeschlagen. Das ist keine Übertreibung, denn die Sonde fiel wie ein Stein vom Himmel. Die Sonde hat nach dem Platzen kaum Strecke gemachtLetzte Geschwindigkeit waren 19m/s. Offenbar hatte Bremen auch keine richtige Prediction gerechnet. Aber sowas braucht man in dem Fall auch nicht, denn die Sonde dürfte nicht weit weg von der letzten Position niedergegangen sein. Kurzentschlossen nahm ich die S-Bahn und war gegen 6:00 in Wedel. Um 6:20 war ich vor Ort.

Die Auffindung war Routine: Der Empfang war laut und lärmig, und ich konnte die grobe Richtung peilen. Eine Parallelstraße führte in die richtige Richtung. Stärkerer Empfang! Und Zilog ergab jetzt Koordinaten mit sehr schönen d- und DOP-Werten. Auch nicht viel schlechter als bei der DFM gestern.

Die nominell besten Positionen lagen am Rand einer Baumschule. Vom Rand  der Plantage inspizierte ich das Gebüsch auf der anderen Seite. Und sofort fiel eine Schnur, die von einem der Bäume herunterhing auf. Aus der Nähe war dann deutlich, dass die Sonde am Boden lag:


In dem urwaldartigen Gestrüpp fand ich den Fallschirm und konnte das Gespann also komplett bergen. 

Was war die Ursache für die schnelle Landung? Offenbar ist bei diesem Flug alles mögliche nicht normal gelaufen. Die Schnur war nicht komplett abgewickelt. Kein Begleitbrief. Und anders als die meisten 0Z und 12Z-Sonden aus Bergen hatte diese Sonde den kleinen Fallschirm.

Und der hatte sich vollständig in seinen Leinen verknotet. Da auch kein Ballonrest dabei war, erklärt sich die schnelle Landung.


Übersicht über alle Radiosondenfunde hier