Sonntag, 29. Januar 2017

Hin, einsacken, weiter

Am 25.1.2016 starteten 2 oder 3 DFMs aus Pinneberg, von denen 2 bei der Landung auf der Bremer Seite sichtbar waren. Landung nördlich vom Trelder Berg und bei Sauensiek. Unterwegs war auch noch eine RS41 aus Sasel;  Landung südlich von Stelle. Am Folgetag startete die Bundeswehr zwei typische Manöver-DFMs, die westlich von Buxtehude bei Hammah niedergingen. Natürlich alles zur besten Arbeitszeit. Ich habe ein paar Predictions versucht und bin dann am 28.1. die Sache abgefahren. Vielleicht würde man ja die Sonden in der Landschaft hermliegen sehen. Google-Earth-Bilder der Landestellen machten einen recht flachen und übersichtlichen Eindruck.

Der Metronom nach Cuxhaven brachte mich nach Hammah (die DFM-Versorgung von oben in dem Dorf ist der Hammah, und seine Partnergemeinde ist Hamma in Thüringen). Die Tour hammah dann mit dem Rad fortgesetzt. Die DFMs ließen sich auch ohne jeden eigenen Empfang leicht finden.

Das hier ist DFM09-431380, die für einen Tag auf der Bremer Seite als DFM6237 sichtbar war, bevor ihre Nummer spontan durch eine andere Pinneberger Sonde ersetzt wurde. Da ich aber sofort einen Screenshot der Landestelle abgespeichert hatte, konnte ich die Sonde problemlos 1,3km NW von Groß-Sterneberg auf einem ziemlich gülleverseuchten Aclker aufsammeln. Die Sonde hatte einen zweiten, offenbar bundeswehrinternen Label, und der bekannte Absenderzettel fehlte.





Weiter ging es nach Ritschermoor, wo die Sonde DFM09-502289 heruntergekommen war. Das Auffinden der Sonden ohne irgendwelche eigene Radiotechnik ging heute wie das Brezelbacken: Von der Straße aus sah ich in 200m Entfernung an der fraglichen Stelle etwas Rotes, und der Feldstecher bestätigte meine Vermutung: Kleiner Bundeswehr-Fallschirm. Aus einer etwas anderen Perspektive war auch eine Schnur erkennbar. Hin, einsacken, weiter




Zettel fehlte diesmal nicht, war aber weiß.


Zurück in Hammah, rein in den Zug. Dort schnell einer Metronom-Ticketkontrolleurin den HVV-Tarif erklärt (sie meinte, meine Ergänzungskarte hätte zu wenig Ringe, und dann haben wir mal gemeinsam bis 2 gezählt). Dann umsteigen in die Bahn nach Bremervörde. Hier  wurde ich gefragt, warum ich eigentlich eine Ergänzungskarte hätte - am Wochenende brauche man doch gar keine. Stimmt zwar, aber nicht für meine CC-Karte. Baaah, wie soll da ein normaler syrischer Flüchtling eigentlich durchsehen, wenn es die Ticketkontrolleure nicht tun.

Ruschwedel, ein Bahnhof in the middle of nowhere. Wollte mir gleich ein Ticket für die Rückfahrt kaufen, allein es fehlte der Automat. Wie mir ein netter Spanier erzählte - außer mir der einzige Mensch in 2km Umkreis -  war der vor ein paar Tagen von Kriminellen weggesprengt worden... Naja, besser in die Pedale treten und ab Richtung Sauensiek - reizender Ortsname. Eigentlich wollte ich ja auch gar nicht da hin, sondern in den Ortsteil Revenahe. Ich hatte eine recht gute Vorstellung von der Landestelle. Ganz so einfach würde es aber hier wohl nicht werden, denn die Sonden aus Pinneberg haben ja keinen Fallschirm und fallen daher in der Landschaft kaum auf.

Aber nein, es wurde ganz einfach. Zwar lag die Sonde fast 170m von der erwarteten Stelle, aber von der Straße aus sah ich sofort einen gleißend hellen Reflex der Sonne an etwas Metallischen.




DAS kannte ich von meinen Radiosonden-Aufnahmen durchs Teleskop, wo es dann immer diese Flares gibt. Diesmal lag die Sonde aber natürlich fest, weshalb es aussah, als hätte da jemand einen Scheinwerfer hingestellt.  Ein Blick durch den Feldstecher zeigte die typische Form einer DFM.



Also über den Graben springen, hin, einsacken, weiter.






Langsam ging die Sonne unter, weshalb ein Besuch an den anderen vermuteten Landestellen keinen rechten Sinn mehr machte. Da ich den Zug im explosiven Ruschwedel nicht mehr kriegen würde, wurden es noch einmal 10km nach Buxtehude.

Übersicht über alle Radiosondenfunde HIER